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TIVOLI von 1996 bis 2006
Mein erster Aufenthalt 1996 auf der Farm Tivoli in Namibia zusammen
mit M. Busse und H. Deininger (inzwischen verstorben). Zu der Zeit gab es auf
Tivoli nur das Vehrenbergsche Celestron 11 und die auf einem Stativ montierte
Atlux Montierung (zur Geschichte siehe hier). Eine
meiner ersten Aktivitäten war das
Betonieren einer Plattform
mit Säule zur festen Aufstellung der Atlux Montierung, Es folgten
praktisch jährliche Aufeinthalte, so 1997 als ich dort Doris Unbehaun (der
Gründerin von Astronomie.de) und Eckard Alt (Alt Montierungen) kennen
lernte.
Es folgten weitere Aufenthalte, unter anderem zusammen mit
Unbehaun, Alt, Goldan, Allmacher, Puchta und vielen anderen. In dieser Zeit
wurden auch diverse Montierungen und Teleskope von mir nach Tivoli gebracht,
die für eigene Beobachtungen genutzt, aber auch von den Farmbesitzern an
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andere Amateure vermietet wurden. Um das Jahr 2000 bekam ich von
Ferdinand Schäfer (inzwischen verstorben) den "Auftrag" für ihn eine
Schiebedachhütte samt Instrumentierung zu planen und aufzubauen. 2003
folgte der Aufbau einer zweiten Beobachtungsstation für Doris
Unbehaun.
Ab 2004 gab es zwischen mir und den Farmbesitzern immer mehr
persönliche Differenzen, die dazu führten, dass 2007 mein komplettes
Equipment an Tivoli verkauft wurde. 2008 verkaufte auch Doris ihre Hütte
an Tivoli, das technische Equipment wurde zu der Zeit auf der Farm Rooisand
eingelagert. 2013 wurde es dann auf der
Onjala Lodge wieder aufgebaut.
Mein letzter
Aufenthalt auf Tivoli war im Jahr 2005 (schon parallel zu einem Aufenthalt auf
Rooisand. Viele Deep Sky Bilder, die in diesen 9 Jahren aufgenommen wurden,
sehen Sie hier, einige Kometenaufnahmen
hier. Bei einer Beurteilung der Bilder bedenken
sie bitte, dass sie teilweise bis zu 20 Jahre alt sind. Letzte Tivoli Bilder
aus dem Jahr 2005
zeige ich hier.
Im Jahre 2009 wurden die letzten noch auf Tivoli eingelagerten
Teleskope und Montierungen nach Rooisand gebracht. Damit war das Kapitel Tivoli
endgültig abgeschlossen. |
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ROOISAND Observatory von 2004 bis 2011
Bereits im Jahr 2000 vermittelte mir die Firma Baader Planetarium den
deutschen Besitzer der Rooisand Desert Ranch, der für seine Lodge eine
private Sternwarte geplant haben wollte. 2001 flog ich zum ersten mal von
Tivoli direkt nach Rooisand, um das Gelände anzuschauen und einen Bauplatz
auszusuchen.
Kuppel und das komplette Instrument wurde von Baader
geliefert und Ende 2001 nach Namibia verschifft. Der Treppenturm für die
Kuppel und ein nahestehendes komfortables Ferienhaus wurden von Architekten
geplant und von örtlichen Baufirmen aufgeaut. Aus internen Gründen
verzögerte sich der Aufbau der Kuppel und der technischen Ausrüstung
bis zum Jahr 2004, in der Zwischenzeit in einem Schiffscontainer
eingelagert.
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Ende 2004 hatte die Sternwarte "First Light". Der Besitzer verlor
nach wenigen Beobachtungen das Interesse, da er die Beobachtungsobjekte nur
monochrome und nicht farbig, wie er es aus Büchern kannte, sehen konnte.
Das Instrument wurde in der Folgezeit von Amateurastronomen gelegentlich
gemietet, von mir rgelmäßig für die Astrofotografie genutzt und
ansonsten für geführte astronomische Beobachtungen von normalen
Gästen der Lodge eingesstzt. Einige Bilder vom Aufbau von Kuppel und
Teleskop sehen Sie hier
Im
Jahr 2010 ging der Besitzer in den Konkurs und 2011 wurde die komplette Lodge
verkauft. Das komplette Teleskop mit allem Zubehör konnte aus der
Konkursmasse heraus gelöst werden und wurde in Windhoek eingelagert,
ebenso wie mein privates astronomische Equipment und auch das von Doris
Unbehaun.
Verhandlungen mit dem neuen Besitzer, Rooisand Observatory
weiter zu betreiben schlugen fehl - und somit war ich plötzlich
astronomisch "heimatlos" in Namibia. Bis zum Jahr 2012 war ich dann viel in
Namibia unterwegs, um einen neuen Standort zu finden. Überall bekam ich
das gleiche zu hören; "tolle Idee, komm nur, nur uns darf es kein Geld
kosten aber bring uns viele neue Gäste ..."
Ende 2012 fand ich neue
Partner in Namibia und in Deutschland auf der Onjala Lodge und bereits im
Frühjahr 2013 gingen Onjala- und Chamäleon Observatory in
Betrieb. |
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ROOISAND Observatory ab 2013
2012 wurde die Rooisand Desert Lodge erneut verkauft. Besitzer ist
nun ein Architekt aus Windhoek. Dieser wollte die Kuppel wieder in Betrieb
nehmen und ich wurde damit beauftragt, Teleskop zu planen, zu beschaffen und
aufzubauen.
In zwei Aufbauphasen, im Frühjahr und Sommer 2013 sah
das neue Teleskop "First Light" und wurde an den Besitzer übergeben. Es
besteht aus einer Kombination von zwei Refraktoren, einem 110mm TEC und einen
130mm Zeiss APQ, zusammen mit einem 430mm PlaneWave Astrographen auf einer
Astro Physics GTO 1600 Montierung und wurde aus "einem Guss" von der Firma
Baader Planetarium geliefert. |
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Zur Zeit wird es für ein public stargazing mit den Gästen
der Lodge eingesetzt, wird aber bald auch von erfahrenen Amateuren mietbar
sein. Die Betreuung und Wartung der Anlage liegt bei mir. Weitere Informationen
finden Sie hier, einige Bilder astronomischer Objekte
hier. |
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CHAMÄLEON - und ONJALA
Observatory ab
2011
Auf der Suche Ende 2011
für einen eigenen neuen Beobachtungsstandort, nach dem Verauf der Rooisand
Lodge, ergab sich mehr zufällig bei Freunden in Windhoek ein Kontakt zur
Firma Pack Safari. Diese betreibt die Gästelodge Onjala in der Nähe
des internationalen Flughafens. Die Lodge war zu dieser Zeit selbst auf der
Suche nach einer neuen Attraktion für die Lodge.
Nach kurzen
Informationsgesprächen in Windhoek und Berlin wurde schon Anfang 2012
zwischen den Lodgebsitzern und mir eine Vereinbarung zum Aufbau einer Kuppel
für den Lodgebetrieb geschlossen. Durch Vermittlung konnte die Lodge das
komplette alte Instrument von Rooisand kaufen.
Im Gegenzug wurde mir
ein Bauplatz zur Aufstellung einer eigenen Kuppel zur Verfügung gestellt.
Im |
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Herbst 2012 wurden die Bauplätze abgesteckt und Anfang 2013
wurde mit dem Bau der Kuppelunterbauten begonnen, die von dem Bautrupp der
Lodge ausgeführt wurden. Im Mai 2013 wurde Einweihung gefeiert und seit
dieser Zeit sind beide Observatorien in Betrieb. Die große 4m Kuppel der
Onjala Lodge wird im Gästebtrieb eingesetzt, meine 3m Kuppel zusammen mit
meinem ehemaligen Arbeitskollegen
Franz Hofmann als
TEAM CHAMÄLEON betrieben.
In der 4m Kuppel steht das
alte Rooisand Teleskop, bestehend aus einem 150mm Zeiss APQ Refraktor zusammen
mit einem optisch hervorragendem Celestron C14 auf einer Astro Physics GTO 1200
Montierung. Weitere Informationen hier, Astrofotografien hier.
In der
privaten 3m Kuppel steht eine Mischung aus dem alten Instrumentarium von Doris
Unbehaun und mir. Aktuell ist es ein 320mm PlaneWave Astrograph und einem 130mm
Astro Physics Refraktor auf einer ADN 6 Montierung von Eckard Alt. Vor der
Kuppel besteht die Möglichkeit auf einer transportablen Celestron CGEM DX
Montierung diverse kleine Teleskope aufzustellen.
Weitere Informationen hier,
Astrofotgrafien hier.
Eine ausführliche Beschreibung des Projekts Onjala zur Planung
inklusiv aller Bauzeichnungen und vieler weiteren Informationen
finden Sie
hier |
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Standort Namibia, eine kurze
Geschichte Namibia hat mit dem Gamsberg einen der weltweit besten
Standorte für die astronomische Beobachtung, was die Seeing Bedingungen
betrifft. Deshalb sollte der Gamsberg Standort für die Europäische
Südsternwarte werden, die jetzt in der Atacama Wüste in Chile steht.
Ursache für die Entscheidung zu Chile waren politische Bedingungen. Die
damalige Bundesregierung verweigerte Gelder für den Aufbau aufgrund des
Apardheid Regimes in Südafrika, welches das heutige Namibia besetzt
hielt.
Die Site Test Messungen auf dem Gamsberg waren von Astronomen des
Max Planck Instituts für Astronomie durchgeführt worden. Die einzige
Zufahrt zum Gamsberg Plateau war über die Farm Hakos möglich. Und da
beginnt die Geschichte der Amateurastronomie in Namibia. Nach Abbruch der
professionellen Aktivitäten stellte
Hans Vehrenberg
senior (Gründer des Firma Treugesell Verlag, der später in die
Vehrenberg Kg aufging) auf Hakos eine schwere deutsche parallaktische
Montierung von Zeiss auf, die einen 300mm Schmidt Spiegel auf. Damit wurde
Anfang der 70ger Jahre eine große Anzahl von Bildern für die
Publikation "Mein Messier Buch" aufgenommen. Hans Vehrenberg hatte es schon
Anfang der 60ger Jahre mit dem Falkauer Sternatlas zu großem Ansehen
gebracht, teilweise beobachtete er auch Südafrika. Nach Rückzug von
Vehrenberg wurde es Amateurastronomisch ruhig in Namibia
« Das Gamsberg Plateau und
unterhalb gelegen die Rooisand Desert Lodge |
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Ab 1986 kamen immer mehr Amateurastronomen zu Beobachtungen nach
Namibia, zu Beginn hauptsächlich auf die Farm Tivoli. Zu dieser Zeit war
es um die Farm Hakos ziemlich ruhig. Und heute: Heute sind die Farmen Tivoli
und Hakos amateurastronomische "Massenbetriebe". Hakos vermietet eigene
Teleskope und beherbert zusätzlich die Internationale Amateursternwarte
(IAS). Vor einigen Jahren dazu gekommen mit einer Anzahl von mietbaren, fest
aufgestellten Montierungen und Teleskopen, ist die Farm Kiripotib (unweit von
Tivoli gelegen). |
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Warum Namibia ? Zur astronomische Beobachtung:
- Große Teile
Namibias liegen auf einem Hochplateau zwischen 1.500 bis 2.000 Meter hoch. Das
bedeutet, dass ein großer Teil des Wasserdampfes der Atmosphäre
unter dem Beobachter liegt. Die Atmosphäre ist klar und sehr
transparent,
- es gibt nur drei
größere Städte, Windhoek, Walvis Bay und Swakopmund (beide an
der Atlantikküste gelegen),
- eine "Garantie" für
viele klare Nächte im namibischen Winter mit sehr geringer
Luftfeuchtigkeit (um die 20%)
- eine steil stehende
Ekliptik. Für Planetenbeobachter immer hoher Stand der Objekte über
dem Horizont und
- da Namibia auf dem
südlichen Wendekreis liegt, Zugang - je nach Jahreszeit - zu
astronomischen Objekten des nördlichen- und südlichen Himmel
hat.sicheres Reiseland.
zum
Reiseland Namibia:
- Namibia ist einfach und
schnell erreichbar. So fliegt die Air Namibia täglich von Frankfurt nach
Windhoek (ca. 10 Stunden Flugzeit, Nachtflug)
- Namibia ist - hält
man einfache Regeln ein - ein sicheres Reiseland - auch für Selbstfahrer,
die vor oder nach ihren Beobachtungen noch das Reiseland Namibia erkunden
wollen. Namibia ist geologisch und für Tierbeobachtungen ein traumhaftes
Reiseland.
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Namibischer Winterhimmel mit der Kuppel des Rooisand
Observatory » |
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Punkt 2 und 3 unter der Aufzählung zur astronomischen
Beobachtung haben sich seit 1996 doch etwas geändert. Zum einen wachsen
die großen Städte und dementsprechend steigt die Beleuchtungsdichte
enorm. Ich sehe heute die die Lichkegel der Städte über Entfernungen
von dutzenden von Kilometern. Mir erscheint der Himmel heute (2017) nicht mehr
so dunke wie 1996. Auch habe ich das Gefühl, dass sich langsfristig auch
in Namibia das Klima ändert und es deutlich mehr Bewölkung (nicht
Regen) gibt.
Vielleicht hat Namibia heute nicht mehr den Stellenwert wie
vor 20 Jahren. Heute gibt es Mietteleskope z.B. auch auf La Palma, in
Australien oder in Chile. Zudem hat der Amateur heute auch Zugang auf Remote
Teleskope, z.B. in den USA, die auch extrem gute Beobachtungsbedingungen
bieten. |
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All Images and all
Content are © by Wolfgang Paech |