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Prinzipieller Aufbau einer
Flatfieldkamera Die FFC´s bestehen aus drei optischen
Komponenten; einem sphärisch geschliffenen und durchbohrten Hauptspiegel,
einem asphärischen Fangspiegel und einer "Schmidtähnlichen"
Korrekturplatte. |
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Bei einigen Produktionsserien wurde die Korrekturplatte
asphärisch geschliffen. Sie sind an einer roten Gravierung SCL auf dem Frontring der Schmidtplatte erkennbar.
Durch den asphärischen Schliff gelang es D. Lichtenknecker die
Geisterbilder sehr heller Sterne (wie man sie von Schmidtteleskopen kennt)
soweit aus der Fokalebene herauszulegen, dass sie völlig unscharf
abgebildet werden und somit nicht mehr störend wirken. |
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Wichtiger Hinweis: Bevor Sie
daran gehen, eine Flatfieldkamera auseinander zu nehmen, markieren Sie die
Einbaulagen der Spiegel (und der Schmidtplatte) zueinander und die Einbaulagen
der Spiegelfassungen zum Tubus. Alles nun folgende gilt hauptsächlich
für die kleineren Flatfieldkameras (3.5/500, 2.7/500 und 4.0/760). Bei den
größeren können Details im Aufbau leicht abweichend sein.
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Der hintere Teil einer Flatfieldkamera besteht aus drei Teilen: Der
Hauptspiegelfassung, einer rückwärtigen Tubusabschlussplatte und auf
diese mit 2 Schrauben zum Auswechseln (bzw. zum Drehen um 90 Grad) aufgesetzt
einer Flanschplatte mit einem T2 Außengewinde zum Anschluss für eine
Kleinbildkamera. Eine Ausnahme ist hier die kleine Flatfieldkamera (3.5/500)
bei der Abschluss- und Flanschplatte ein Teil bilden.
Die Abschlussplatte und die Hauptspiegelfassung sind
über drei Justageschrauben und dazwischenliegenden Tellerfederpaketen
miteinander gekoppelt. Die Abschlussplatte wird zusammen mit der
Hauptspiegelfassung durch drei seitlich im Tubus sitzenden
Befestigungsschrauben gehalten. Löst man diese, kann man die komplette
Einheit aus dem Tubus herausziehen. Die Befestigungsschrauben greifen dabei
zur Sicherheit in eine v-förmige Nut der Abschlussplatte. |
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Die Flanschplatte hat üblicherweise hinten ein
T2-Außengewinde zur Aufnahme einer Kleinbildkamera über einen
T2-Adapter. Für die größeren Flatfieldkameras (ab 4.0/760) gibt
(gab) es verschiedene Flanschplatten zur Aufnahme von Rollfilm- und
Planfilmadapter. |
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Der Spiegel selbst wird der Fassung durch einen Abdeckring gehalten,
der ebenfalls über drei Schrauben befestigt ist.
Diese
Spiegelbefestigung ist bei einigen Serien konstruktiv abweichend
ausgeführt (z.B. durch eine Verschraubung von oben statt von der
Seite. |
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Wichtiger Hinweis: Ein zu
starkes Anziehen der Schrauben, die den Haltering mit der Spiegelfassung
verbinden, führt sofort zu einer Verspannung des Hauptspiegels, was sich
durch dreieckige Sternbilder bemerkbar macht. Der Spiegel muss (schon aus
thermischen Ausdehnungsgründen) locker in der Fassung liegen und Spiel
haben, damit er sich bewegen kann.
© by:
http://www.astro.uni-bonn.de/~mischa/mbo/equipment/ffc_de.html
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Es gab einige Einzelstücke von Flatfieldkameras (und auch der
MPT-Modelle) wo sich die Hauptspiegel schon bei unterschiedlichen Temperaturen
verspannten. Hier half nur eine Nacharbeitung der Hauptspiegelfassung.
Die Justageschrauben für die Hauptspiegelfassung sind von hinten
zugänglich (siehe Abbildung oben) und bewirken durch Links- oder
Rechtsdrehung ein Zusammenziehen oder ein Entspannen der Tellerfederpakete und
somit eine Kippung des Spiegel in die entsprechende Richtung. |
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Öffnet man die Klappe am Tubus sieht man folgendes Bild. Im
Tubus befindet sich eine Fangspiegelhalterung, die durch vier Streben gehalten
wird. Der Fangspiegel selbst besteht aus zwei Teilen; aus der
Fangspiegelfassung und einem Fokussring, beide sind über ein Feingewinde
miteinander gekoppelt. Zwischen beiden Teilen sitzen drei Duckfedern; beide
Teile sind zusätzlich über drei Passstifte zueinander geführt.
Fokussiert wird die FFC durch Rechts- oder Linksdrehung des Fokusringes;
über das Feingewinde, welches Fokusknopf und Fangspiegelhalterung
verbindet und die drei Druckfedern wird der Fangspiegel vor und zurück
gestellt.
Die drei Passstifte führen dabei die Fangspiegelfassung
sauber linear auf der optischen Achse. Justiert wird die Fangspiegelfassung
ebenfalls über drei Justageschrauben (Druckschrauben) die zwischen
Fangspiegelfassung und -halterung über die drei Druckfedern
wirken. |
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Will man den Fangspiegel ausbauen, so wird die Fokussierung so lange
links herum (entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn) gedreht, bis das verbindende
Feingewinde auseinander ist.
ACHTUNG: Es gibt keine Sicherung, die
verhindert, dass beide Teile auseinanderfallen. Steht der Tubus in Richtung zum
Hauptspiegel geneigt, fällt der Fangspiegel samt Fassung gnadenlos auf den Hauptspiegel.
Auch ist
darauf zu achten, dass Passstifte und Druckfedern nicht herausfallen
können, bzw. verloren gehen. |
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Blickt man von hinten in den Tubus, nachdem der Fangspiegel ausgebaut
ist, sieht man die Lage der Druckfedern, der Justageschrauben und die
Löcher für die Passstifte zur Führung des Fangspiegels auf der
optischen Achse.
Der Fangspiegel selbst wird in der Fassung über
einen Ring gehalten, der über ein Gewinde auf die Fangspiegelfassung
aufgeschraubt ist. Dieser sitzt meist recht fest und man sollte vermeiden ihn
Abschrauben zu müssen. Eine Reinigung des Fangspiegels ist auch so
möglich.
Die Schmidtplatte, die den Tubus auch thermisch
abschließt, ist nicht justierbar. Ein Ausbauen der Platte sollte
vermieden werden, da auch Sie leicht verspannt werden kann. |
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