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DIGITALISIERUNG und ARCHIVIERUNG des PALOMAR - LEIDEN SURVEY
und der T-1, T-2 und T-3 Trojan Surveys

 
DIGITALISIERUNG und ARCHIVIERUNG des PALOMAR - LEIDEN SURVEY und der T-1, T-2 und T-3 Trojan Surveys

Gefördert und finanziert durch die Klaus Tschira Stiftung (Heidelberg).

in Kooperation zwischem dem Astronomischen Rechen-Institut Heidelberg (ARI) und der Astronomischen Station des Instituts für Erdmessung (IFE) der Leibniz Universität Hannover, Gesamtprojektleitung: Dr. L.D. Schmadel, ARI Heidelberg. Leitung am IFE: Prof. Dr.-Ing. G Seeber, technische Ausführung der Phasen 1 bis 5: Dipl.-Ing Wolfgang Paech

Mit Beginn des Frühjahrs 2005 kooperierte das Astronomischen Rechen-Institut (ARI) in Heidelberg mit dem Institut für Erdmessung zur Digitalisierung und Archivierung und des Palomar - Leiden Survey und der T-Trojan Surveys. Die Projektleitung lag beim ARI bei Dr. L.D. Schmadel (1942 - 2016).

Der Palomar-Leiden- und die Trojan Survey´s waren eine groß angelegte Himmelsdurchmusterung (von 1960 bis 1977) zur gezielten Suche nach Asteroiden und Jupiter Trojaner, heller 20ste Größenklasse.
 
« Paul Herget (1908 - 1981)

Diese Surveys wurden von G.P. Kuiper, P. Herget, T. Gehrels, Ingrid van Houten Groeneveld und Cornelius Johannes van Houten initiiert. Palomar-Leiden war als Erweiterung des McDonald Asteroid Survey MDS (G.P. Kuiper 1950 bis 1952) gedacht, der nur eine Grenzgröße von ca. 16m hatte. Die Surveys dienten dem Zweck statistische und dynamische Eigenschaften des Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter zu erforschen.

Die überdeckte Himmelsfläche des PL-Survey betrug dabei 12 x 18 Grad und war in insgesamt 8 einzelne Felder von 6.5 x 6.5 Grad aufgeteilt. Die Grenzgröße lag bei ca. 20. Größenklasse. Eine ausführliche Publikation zu den Surveys und deren Auswertung können Sie hier als pdf-file herunterladen.

Wegen des Umfangs der Surveys wurde beschlossen, das Projekt auf drei Institute zu verteilen; dem Lunar and Planetary Laboratory in Tucson, dem Cincinnati Observatory und dem Leiden Observatory in den Niederlanden.
Das Lunar and Planetary Laboratory (Gehrels) war zuständig für die Erstellung der Aufnahmen, Leiden Observatory (I. van Houten-Groeneveld und C.J. van Houten) für die Ausmessung der Platten und das Cincinnati Observatory (Herget) letztlich für die Berechnung der Bahnparameter der neu gefundenen Kleinplaneten.

T. Gehrels (Lunar and Planetary Laboratory) nahm für den Palomar-Leiden Survey 1960 insgesamt 100 Feldplatten mit dem 48 inch Palomar Schmidt Teleskop (Samuel Oschin-Schmidt-Teleskop) auf. Dazu kamen noch 30 Einzelplatten von SA-Feldern zur Photometrie der Feldplatten.


» Tom Gehrels (1925 - 2011) und » » das Samuel Oschin-Schmidt-Teleskop auf dem Mount Palomar
Die Plattengröße beträgt 35,6 x 35, 6 Zentimeter (bei nur 1mm Dicke!), belichtet wurde im Schnitt 10 Minuten auf Kodak Spektroskopic Plates 103 a-O (Blau) und 40 Minuten auf 103a-D (gelb). Die abgebildete Himmelsfläche beträgt 6.5 x 6.5 Grad und die Grenzgröße der Platten liegt im Mittel bei 20zigster Größenklasse. Auch heute noch werden die Palomar-Leiden Platten für Prediscoverys von Kleinplaneten herangezogen.

Nach der Entwicklung der Platten erfolgte der Versand nach Holland zum Leiden Observatory, wo die anschließende Ausmessung der Platten durch I. + C. van Houten durchgeführt wurde.

Auf den Platten des Palomar-Leiden Survey wurden über 3.000 neue Kleinplaneten entdeckt, 14.000 Planetoidenpositionen und 7.500 Positionen von Referenzsternen wurden von den van Houtens an P. Herget geliefert, der daraus die Bahnparameter der Objekte rechnete.



« I. van Houten - Groeneveld (1921 - 2015) und C.J. van Houten (1920 - 2002)
Das Plattenarchiv (Stand Juni 2005, hier noch in Leiden) der Surveys haben folgenden Umfang:
 
Survey Epoche Feldplatten SA-Platten Anzahl MPs
P-L 1960 100 30 130 1.399
T-1 (L5) 1971 48 6 54 401
T-2 (L4) 1973 62 16 78 844
T-3 (L5) 1977 64 4 68 738
 
  Summe     330 3.382
Das Projekt umfasste dabei die folgenden Phasen:
  • Phase 1: Transport der Plattensammlung von Leiden nach Hannover,
  • Phase 2: Dokumentation der Markierungen, die während der ersten Auswertung auf die Platten aufgebracht wurden
  • Phase 3: Reinigung der Platten
  • Phase 4: Digitalisierung der Platten
  • Phase 5: Transport der Platten von Hannover nach Heidelberg
  • Phase 6: Softwareentwicklung zur Aufsplittung der Platten in 30 x 30 Bogenminuten große Subfelder (ca. 50.000)
  • Phase 7: Neuvermessung der Segmente, Wissenschaftliche Auswertung, Endgültige Lagerung der Platten auf dem Königsstuhl und
  • Phase 8: Zur Verfügung Stellen des Materials auf einem ARI Server

wobei die Phasen 1 bis 5 am IFE und die Phasen 6 bis 8 am ARI bearbeitet wurden.

Projektleitung: Dr. L.D. Schmadel

Weitere Beteiligte: Institut
Dr. I. van Houten-Groeneveld (Sterrewacht Leiden)
Dr. G. Burkhardt (ARI)
Dr. G. Klare (Landessternwarte Heidelberg)
Prof. Dr.-Ing. G. Seeber (IFE)
Wolfgang Paech (IFE)

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